Die Spenden für die Filialkirche Heckhalenfeld sollen auf folgendes Konto unter dem Verwendungszweck „Renovierung Heckhalenfeld – Adresse Spender“ eingezahlt werden: 
Kath. Kirchengemeinde Winterspelt 
IBAN     DE66 5866 1901 0003 1320 33 
BIC         GENODED1WSC  
Um eine Spendenbescheinigung auszustellen, benötigen wir die komplette Adresse der Spender. Daher ist es sinnvoll diese schon direkt im Verwendungszweck anzugeben. 
        
 
          
Heckhalenfeld gehörte bis zur Neuordnung der 
Verhältnisse in der Französischen Revolution (um 1800) zur Meierei 
Leidenborn in der luxemburgischen Herrschaft Dasburg (Grafschaft oder 
„Quartier“ Vianden). Das Herzogtum war zuletzt Staatsgebiet der 
österreichischen Niederlande. Der Pfarrbezirk Großkampen, dem die 
Filiale Heckhalenfeld bis 1887 angehörte, sowie die Meierei Leidenborn 
deckten sich ursprünglich; das Gebiet der Herrschaft Dasburg entsprach 
in etwa dem späteren Amt Daleiden-Leidenborn.
                
 Nach alter Überlieferung soll der Frankenkönig Pippin 
im 8. Jahrhundert das Gebiet des westlichen „Islek“ dem Kloster Prüm 
geschenkt haben. Dieses übergab es als „Lehen“ seinen Viandener Vögten 
und deren Vasallen (Ouren, Dasbur u.a.); so vermeldet auch Exabt 
Cäsarius in seinem bekannten Kommentar von 1222:
               "Die Grafen von Vianden haben vom Kloster Prüm den Hof Daleiden und ein weites Gebiet um die Burg Daysberc (Dasburg) zu Lehen."
               Die Burg und das ganze Gebiet wurden von den Burggrafen verwaltet.
                
 Das Jahr 1273 bringt die erste Erwähnung von 
„Haldenvelt“ (1304 Haldinvelt, 1681 Hallefelt); die heutige Schreibweise
 „Heckhalenfeld“ findet sich zuerst 1732, um unseren Ort von anderen 
„Halenfeld“ der Umgebung auseinanderzuhalten. Die Orte mit -feld (wie 
Pronsfeld, Laudesfeld, Arzfeld, Eschfeld) wurden nach Ansicht der 
Siedlungsforscher vom 9./10. Jahrhundert ab von den altbesiedelten Zonen
 aus in die Waldgebiete gerodet - sie können also alle auf ein Alter von
 wenigsten 1.000 Jahren zurückblicken. „Heckhalenfeld“ bedeutet also ein
 „Feld“ (=Ackerland) an einem mit Gebüsch und Niederwald bewachsenen, 
sanft ansteigenden Berghang, wie es auch der Lage entspricht.
                
 Ältere Nachrichten über die Pfarrei Großkampen und 
ihre Kapellen und Filialorte (Berg, Heckhalenfeld, Heckhuscheid, 
Herzfeld, Kesfeld, Leidenborn und Welchenhausen) finden sich naturgemäß 
nur spärlich. Großkampen wurde nach 1230 Pfarrei. Es bildete den 
nördlichsten Teil der (ähnlich Bleialf) sehr ausgedehnten Ur- oder 
Mutterpfarrei Daleiden. Ebenso wie Daleiden blieb auch Großkampen bis 
1800 dem Trinitarierkloster in Vianden „inkorporiert“ (einverleibt); die
 Pfarrer und Kapläne waren Ordensgeistliche dieses Hauses.
                
 Der als Vertreter des Bischofs im „Lütticher 
Ardennendekanat“ zuständige „Archidiakon“ besuchte die Pfarrei 
Großkampen seit 1600 ziemlich regelmäßig. Im Visitationsbericht von 1615
 findet sich die Nachricht, daß am 25. Mai 1405 der Bau einer 
Filialkirche  in Heckhalenfeld durch die Pfarrer von Daleiden und 
Großkampen genehmigt wurde. Zusammen mit den Rittern Schilz von Bracht 
und Johann von Steffeshausen sowie die „Gemeinde Heckhalenfeld“ stellten
 sie eine Urkunde über die zu errichtende Filialkirche  aus. 
 (Von den Burghäusern der Herren von Bracht und 
Steffeshausen, die zum niederen Adel der Umgebung gehörten, ist heute 
nichts mehr vorhanden. Die Herren von Steffeshausen hatten u.a. auch 
Besitz in Winterspelt.) 
                
Als seltene und unschätzbare Geschichtsquelle blieb 
das Pfarr-Weistum von 1532 erhalten. In Abschnitt 19 heißt es über die 
Filialkirche  in Heckhalenfeld: „Item soll der Pastor alle Woch eine Meß
 auf St. Quirini Altar tun, darauf ist die Kapell und beide Altäre 
gewiehen; dafür sollen die Einwohner und Kirchenmumper jährlich dem 
Pastor zu St. Johanni liefern und bezahlen 5 Malter Ewen (Hafer) und 
einen Goldgulden.“ 
                
Der ursprüngliche Patron der Filialkirche  war also 
der hl. Quirinus, einer der „vier heiligen Marschälle“. Er wurde 
angerufen gegen Beinleiden, Gicht, Lähmung, Ausschlag und Pocken, die 
sogenannte Greinskrankheit; für die Pferde gab es besondere Brunnen und 
Segnungen vun Quirinus-Wasser, besonders am Festtag, dem 30. April. Wie 
in vielen Kirchen unserer Gegend (z.B. Winterspelt) fand dann irgendwann
 einmal ein Wechsel im Patronat statt (man spricht von „gewissen 
Moderichtungen in der Heiligenverehrung“).
                
 Den „Zehnten“ im Pfarrbezirk Großkampen bezogen zu 
zwei Dritteln die „Junker“. Dies waren ursprünglich die Grafen von 
Vianden, später auch von ihnen abhängige Burgmänner in Reuland oder 
Ouren (vgl. den Flurnamen „Junkersdell“ am Weg nach Dackscheid). Das 
letzte Zehntdrittel bezog der Pfarrer bzw. in der Praxis, da die Pfarrei
 dem Kloster in Vianden inkorporiert war, der Pater Minister (Ökonom) 
des Klosters. 1688 betrug der Viandener Zehnt für Heckhalenfeld nur 1 
Malter, was darauf schließen läßt, daß die Anbaufläche für Getreide 
damals gering war.
                
 Daneben lieferte jedes Haus dem Pastor jährlich 1 
Sester Hafer sowie je 1 Brot zu Ostern und Christtag. An „Stolgebühren“ 
für amtliche Verrichtungen des Pastors waren 1532 festgelegt: 
      für ein Kinderbegräbnis: „5 große Beyer oder Brabants Steuber“; 
      für das Begräbnis eines Erwachsenen: „1 Goldgulden und 1 Pflug“ (= wahrscheinlich ein Frontag); 
      für den Muttersegen: „3 große Beyer und 1 Paar Hahne“; 
      für die Trauung: „1 Paar Henschen (= Handschuhe), 1 Pflug, 1 Schüssel, Fleisch, 2 Maß Wein, 2 Weißbrote und 1 Bolbrot“; 
     für die Überweisung einer Trauung: „1 Goldgulden“. 
          
 1690 war es so geregelt: Für einen Versehgang auf der 
entlegenen Filiale erhielt der Pastor 5 Stüber, für eine Beerdigung 5 
Stüber und für eine Trauung 28 Stüber; zu den „großen Beichttagen“ 
lieferte jeder Haushalt 1 Sester Hafer und 2 Brote, hergestellt aus 
einem halben Sester Korn.
                
 Der Pfarrkirche Großkampen gehörten 7 Schafe in 
Heckhalenfeld; jedes Haus war gehalten, ein Schaf zum Überwintern zu 
nehmen (eine altertümliche Form des Kirchgeldes oder der Kirchensteuer).
 Daneben bezog die Pfarrkirche noch einen separaten Zins von 9 Sestern 
Korn aus dem Haus „Stanisch“ in Heckhalenfeld.
                
 Daneben gab es auch den sogenannten Noval- oder 
Neubruchzehnt. Nach altem Recht stand er ganz dem Pastor zu und war von 
Ländereien zu entrichten, die erst in späteren Zeiten aus dem Waldgebiet
 heraus gerodet und unter den Pflug genommen worden waren. Als 1732 
Pfarrer Simons von Großkampen bezüglich seines Novalzehnten mit 
Schultheiß Johann Heinrich Strasser von Schönberg einen Prozeß führte, 
traten alle 7 Einwohner (Hausvorstände) des Dorfes Heckhalenfeld als 
Zeugen auf und legten klar, welche Flurstücke in ihrer Gemarkung früher 
einmal „Büsche“ waren und darum als „Neubruchland“ zu betrachten seien.
                
 1661 entschied der Provinzialrat in Luxemburg in einem
 besonderen Streitfall: „Der Pastor in Großkampen ist verpflichtet, an 
den althergebrachten Bittgängen nach Echternach und Neundorf 
teilzunehmen, ohne besondere Vergütung. Werden jedoch von den 
Pfarrkindern zusätzliche Bittgänge innerhalb der Pfarrei oder in die 
Nachbarschaft gewünscht, so sollen die Pfarrangehörigen oder die Momper 
(Kirchenvorstand) den Pastor jedesmal 'zufriedenstellen', d.h., ihm die 
üblichen 14 Stüber geben.“ Eine sehr alte Prozessionsliste (ca. 1420) 
nennt u.a. auch Heckhalenfeld („Haldesveilt“) unter den Orten, die 
verpflichtet waren, am Freitag nach Christi Himmelfahrt eine Prozession 
nach Prüm durchzuführen - ein Hinweis darauf, daß hier die ältesten 
Beziehungen zur Abtei Prüm hinreichen.
                
 1681 lebten, nach einer Aufstellung des Großkampener 
Pastors Haack, in Heckhalenfeld folgende 7 „Familiae principales“: 
Ruttlings (Rickelmanns), Konen, Göres, Henckes, Spo, Wangen und Stanisch
 (ebenfalls 1732). Mit den „Hauptfamilien“ sind die „Stockhäuser“ 
gemeint, deren Zahl bis 1800 im wesentlichen gleich blieb und die zum 
größten Teil noch heute in Hausnamen weiterleben. (Vertreter des Dorfes 
im „Kirchensend“ von Großkampen war 1681 Ruttlings Hans.)
                
 Überblick über die Bevölkerungsentwicklung (nach: Vannerus, Denombrements (= Feuerstättenverzeichnis) des Herzogtums Luxemburg)
          
1525 5 Menages (Feuerstätten) 
1531 6 Menages (Feuerstätten) 
1681 7 Häuser 55 Einwohner 
1732 7 Häuser 60 Einwohner 
1817 10 Häuser 79 Einwohner 
1871 17 Häuser 99 Einwohner 
1925 18 Häuser 103 Einwohner 
1981 21 Häuser 84 Einwohner 
          
 1738 hatte der Pfarrkaplan von Großkampen, der 
Heckhalenfeld betreute, folgende Dienste zu halten: Abwechselnd in der 
einen Woche zwei Messen „für die Wohltäter bzw. für die Gemeinde“ , in 
der anderen Woche eine Messe, immer am kleinen Altar. (Dies wurde, mit 
kurzer Unterbrechung in der Französischen Revolution, bis ins 19. 
Jahrhundert beibehalten.) Außer der Kirchweihe wurden noch 5 Patrozinien
 (Patronertage) gefeiert: Barbara, Nikolaus, Andreas, Quirin und Klara, 
jeweils mit Amt und Predigt. Priester und Küster wurden an diesen Tagen 
auf Kosten der Filialkirche  bewirtet.
                
 Um 1760 erbaute das Dorf ein kleines Vikariehaus und 
„dingte“ sich einen Frühmesser, der nach der allgemeinen Übung der Zeit 
auch den Schulunterricht übernahm. Das Vikariehaus stand im Garten des 
Hauses Müller („Spo“).
                
 Im „Theresianischen Kataster“ von 1766 (mit dem das 
Ziel verfolgt wurde, auch Adel und Klerus an der Steuerlast zu 
beteiligen) wurde der Vikar „eingeschätzt“ (für die Steuer veranlagt):
          
1 Mann = 19 Stüber, 5 Denare 
4 Kühe = 10 Stüber, 10 Denare 
32 Schafe = 17 Stüber, 4 Denare 
1 Haus, 2. Kl. = 3 Stüber
               Zusammen = 2 Gulden, 10 Stüber, 7 Denare
                
 An Landbesitz der Filialkirche  verzeichnet das 
Kataster: 22 Morgen „Rodland“, 1 Morgen Wiese, 10 Morgen „Pesche“, 10 
Morgen „Busch“.
                
 Frühmesser (Vikare), in Heckhalenfeld ansässig, soweit bekannt: 
     Michael Meyer (1767), auch Vikar in Heckhuscheid 
     Nikolaus Kraack, geb. in Siebenaler (Lux.), (1770 -- 1786), verst. 1786 im Alter von 70 Jahren 
     Johann Petri (1788) 
     Christoph Spoden, verst. 1809 
     Matthias Pauly, geb. in Pützborn, verst. 1816. Mit dem Tode dieses letzten Vikars hörte die Frühmesse auf.
                
 In der Franzosenzeit um 1800 erlitt die Filialkirche  
das gleiche Schicksal wie alle ähnlichen Gotteshäuser im ehemals 
luxemburgischen Gebiet, d.h. sie wurde mit ihren Ländereien als 
„Staatsdomäne“ konfisziert und 1803 in Luxemburg versteigert. Eine 
Abordnung des Dorfes (Konen, Henckes, Spo) kaufte aber alles mit 
verheimlichten Filialkirche ngeldern zurück; die Absicht war, auch die 
Grundstücke der Filialkirche  zurückzugeben, sobald sichere Zeiten 
gekommen seien.
                
 Die erste Rechnungslegung nach dem Umsturz, 
„aufgestellt von Johann Stupperts, genannt Rickelmanns, im Namen seines 
verstorbenen Schwiegervaters Nik. Rickelmanns, gewesener Rentmeister der
 Filialkirche  Heckhalenfeld über die Jahre von 1796 bis 1813“, zeigt 
die ganze Verwirrung und Armut dieser Zeit. An Zinsen, Pachten usw. war 
fast nichts eingegangen, da die Kirchenkapitalien zum Rückkauf der 
Filialkirche  verbraucht worden waren.
                
 Fünf Jahre lang waren „wegen gewisser Hindernisse“ 
überhaupt keine Dienste gehalten worden. Auch in den folgenden 
Jahrzehnten besserte sich wenig: 1817 beklagte sich Pfarrer Leufgen, der
 Filialkirche nmumper von Heckhalenfeld liefere ihm von den 5 Maltern 
Hafer für die Wochenmesse immer nur zwei Drittel; der Bischof entschied,
 auch die 14-tägige Messe müsse bezahlt werden, andernfalls falle sie 
aus. Der vom Bischof ernannte Revisor gab 1822 sein Urteil so ab: „In 
Heckhalenfeld sieht es mit dem Rechnungswesen schlecht aus. 62 Franken 
sind allein an Steuern zu zahlen, an Verpachtungen gehen nur 15 Franken 
ein. Darüber wird der Herr Generalvikar sich sehr verwundern und ein 
wüstes Gesicht machen.“
                
 Erst 1828 war die Sache mit der Rückgabe der 
Kirchengrundstücke vollständig geregelt. Der Plan, einen eigenen Vikar 
nach Heckhalenfeld zu holen, ließ sich aber nicht verwirklichen, da kein
 Mindesteinkommen garantiert war. Noch 1850 und 1860 gab es, wegen der 
Armut der Zeit, enorme Zinsrückstände und minimale Pachtzahlungen; 
lediglich etwas Opfergeld sowie Gaben an Werg, Flachs usw. kamen der 
Filialkirche nkasse zugute. Allmählich aber stiegen die Einkünfte aus 
Lohversteigerungen, Heidenutzung und Pachtländereien. Die Gerber aus 
Prüm (May, Masson, Arimont, Regnery) und Waxweiler (Steinbach) waren 
regelmäßige Interessenten der im Prümer „Intelligenzblatt“ 
ausgeschriebenen Lohversteigerungen in „Schwanerich“ und „Steinerich“. 
Nur bestimmte Distrikte der „Kirchenhecken“ wurden, unter Aufsicht des 
Försters, zur Heidenutzung freigegeben. Heide und Ginster durften nur 
mit der Sense gehauen und auf bestimmten Wegen transportiert werden, 
damit die anderen Teile des Kirchenwaldes in Schonung bleiben konnten.
                
 1880 waren bereits wieder 20 Ämter gestiftet, stets 
ein Zeichen wachsenden Einkommens der einfachen Landbevölkerung. An 
Kapitalien hatte die Filialkirche  1885 etwa 20.000 Mark entliehen. In 
Zeiten ohne Sparkassen hatten Kirchen und Filialkirche n zu einem 
bedeutenden Teil die Funktion eines Darlehensgebers inne. Die Kredite 
wurden, gegen hypothekarische Sicherung durch Grundstücke, nach altem 
Herkommen „zum zwanzigsten Pfennig“, also zu fünf Prozent ausgeliehen - 
ein sehr bescheidener Satz im Verhältnis zu privaten Geldgebern. Da 
trotzdem die „Interessen“ (Zinsen) oft nicht eingingen, fielen nach 
einer geraumen Zeit die als Unterpfand gestellten Grundstücke an die 
Kirche (Bargeld war eben lange Zeit wertvoller als Land).
                
 Große Leiden erbrachte der „Kulturkampf“ (nach 1870) 
auch der Pfarrei Großkampen. Pastor Concemius war bis 1873 zweimal im 
Gefängnis, wurde dann ausgewiesen und ging schließlich nach England. 
Nachbargeistliche halfen, so gut es ging, denn nur die dringendsten 
seelsorglichen Verrichtungen waren möglich. Über eine Stunde mußten die 
Kinder zum Unterricht, alte Leute kamen gar nicht zur Kirche, und die 
kleinen Nachbarkirchen faßten die eigenen Pfarrkinder nicht. Der 
Winterspelter Pastor Lenarts (+ 1876) konnte 1873 noch in Heckhalenfeld 
aushelfen; 1878 hielt Rektor Kühlwetter aus Bracht auch hier die 
Stiftungsmessen und Patrozinien.
                
 Bei der Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse unter 
Napoleon kam Großkampen zunächst (1807) an die Diözese Metz und dann 
endgültig an die Diözese Trier (1817); die Filiale Heckhalenfeld blieb 
aber, wie bisher, bei der über eine Stunde entfernten Mutterkirche 
Großkampen. Als 1816 der letzte Vikar starb und die gewohnte Frühmesse 
aufhörte, machten sich bald Bestrebungen geltend, zu dem nur 20 Minuten 
entfernten Winterspelt umgepfarrt zu werden. Dort besuchte man sowieso 
in der Regel den Gottesdienst (zur Pfarrkirche in Großkampen ging man 
nur zu Ostern und Allerheiligen). Seit 1816 gingen die Kinder auch nach 
Winterspelt zur Schule und wurden dort zur Erstkommunion und Firmung 
geführt.
                
 Das Schiff und der dreiseitig geschlossene Chor der 
alten Filialkirche  in Heckhalenfeld waren kreuzgewölbt; die Rippen 
saßen auf 8 Säulen in den Ecken und Seitenwänden. Die Höhe bis zum 
Gewölbeschluß betrug 15 Fuß; auf dem vorderen Giebel des „stehenden“ 
Dachstuhles saß ein Dachreiter.
                
 Noch im 19. Jahrhundert wurden große Anstrengungen 
unternommen, das vom „Zahn der Zeit“ bereits stark angenagte Gebäude zu 
erhalten. 1844 und 1861 erfolgten durchgehende Renovierungen; dennoch 
war 1885 der Zustand der Filialkirche  wieder so, daß kein Gottesdienst 
mehr stattfand. Nach Aussage des Ortsvorstehers fand sich kein 
Geistlicher mehr, der sein Leben aufs Spiel setzen wollte. Die Chormauer
 hatte weitklaffende Spalten, der südliche Strebepfeiler hing in der 
Luft, die zwei Gewölbefelder des Schiffes hingen an hölzernen Überzügen,
 Gewölbe und Überzüge waren eingebrochen, so daß ein Einsturz jeden 
Augenblick erfolgen konnte. Das Gebäude bildete auch eine Gefahr für die
 unmittelbar daneben beim Schulhausbau beschäftigten Arbeiter; darum 
forderte die Behörde am 15. März 1887 den sofortigen Abbruch.
                
 Schon 1851 waren die Heckhalenfelder aus Opposition 
bei der Neuregelung des Pfarrgehaltes in Großkampen ferngeblieben. Aber 
erst nach langwierigen, über 20 Jahre währenden Verhandlungen vollzog 
der Bischof die Umpfarrung, nach erfolgter staatlicher Genehmigung. Am 
Sonntag, dem 1. Mai 1887 wurde im Hochamt die langersehnte, durch 
Bischof Michael Felix Korum am 14. Dezember 1886 ausgestellte 
Umpfarrungsurkunde der Pfarrei zur Kenntnis gebracht. Winterspelt sah 
den Übergang der nicht unbemittelten Filialkirche  gern. Großkampen 
forderte aber Entschädigung im Hinblick auf den Ausfall des 
Pfarrzusatzgehalts und der Küstergebühren; man einigte sich auf eine 
Ablösungssumme von 6.000 Mark, aus deren Zinsen Pfarrer und Küster von 
Großkampen entschädigt werden sollten.
                
 Sofort machte man sich ans Werk: Die alte, baufällige 
Filialkirche  wurde im Sommer abgerissen (schon 1885 waren Steine 
gebrochen und zum Bauplatz gefahren worden). Am 18. September 1887 
beschloß der Kirchenvorstand in Winterspelt den Neubau der Filialkirche 
 nach einem Plan des Trierer Architekten Wirtz, der bereits 1885 die 
Genehmigung der Behörde gefunden hatte, zum Preis von 13.000 Mark, die 
aus dem Filialkirche nvermögen entnommen werden konnten.
                
 Der Bauunternehmer und Gastwirt Michel Ehleringer - 
Winterspelt - verpflichtete sich, den Neubau für den 1. Oktober 1889 fix
 und fertig zu erstellen; Ehleringer fertigte auch 16 neue Bänke an, 
wofür er 480 Mark erhielt.
                
 Die kirchliche Benediktion der neuen Filialkirche  
konnte erst im Mai 1893 erfolgen; die „Kirmes“ der Filiale wird darum am
 7. Sonntag der Osterzeit (Sonntag nach Christi Himmelfahrt) gefeiert. 
Die Patronatsfeier zu Ehren der Heiligen St. Barbara und Nikolaus ist am
 Montag nach dem ersten Adventssonntag.
                
 Zur Kirchweihe wurden auch neue Glocken angeschafft 
(beim allgemeinen Glockenraub von 1799 hatte die später sogar 
versteigerte Filialkirche  ihre Glocken verloren). Wie andere Gemeinden 
dieser Gegend (z.B. Pronsfeld, Dasburg), kaufte die Gemeinde 
Heckhalenfeld alte Glocken auf. Nach ihren Inschriften stammen die 
beiden Glöckchen, gegossen 1695 und 1754, aus Amsterdam. Sie wurden also
 mit Sicherheit nicht eigens für Heckhalenfeld gegossen; der auf der 
einen Glocke genannte Hl. Gregorius gehörte nie zu den Patronen der 
Filialkirche.
          
Leider ist im neuen Glockenbuch von Kurt Fagnoul – St. Vith - die Filialkirche  in Heckhalenfeld aus Versehen nicht aufgeführt.
                
 1903 baute Kirchenschreiner Joh. Peters (Burgreuland) 
eine Empore ein. Die Fa. Schellenberg (Trier) lieferte im folgenden Jahr
 ein Harmonium; ein Kreuzweg kam 1910 aus der Pfarrkirche Winterspelt - 
alles Zeichen dafür, wie sehr der damalige Pfarrer Bohn für die 
Ausstattung der neuen Filialkirche bemüht war.
                
 Die Anlegung eines eigenen Begräbnisplatzes für 
Heckhalenfeld war 1895 in die Wege geleitet, kam aber doch nicht 
zustande. Ein Begräbnis zur Winterszeit war bei der starken Steigung, 
die der „alte Weg“ an den Steinbrüchen vorbei nach Winterspelt nahm, nur
 äußerst schwer zu bewältigen (die heutige Fahrstraße wurde erst nach 
1920 gebaut).
                
 Ab 1870 übernahm das Haus Holper („Stanisch“) den 
Küster- und Glöcknerdienst gegen ein bestimmtes Fixum an Vergütung; bis 
dahin erhielt der Hilfsküster lediglich zu bestimmten Anlässen 
freiwillige Zuwendungen von seiten der Einwohner.
                
 Es ist unwahrscheinlich, daß es vor 1765, als man sich
 einen Frühmesser oder Vikar ins Dorf holte, irgendeine Art von 
Schulunterricht in Heckhalenfeld gab. Wohl gab es seit 1670 in 
Großkampen eine „Pfarrschule“, die aber wegen des weiten Weges kaum 
Kinder aus Heckhalenfeld gesehen haben mag. In einer Urkunde von 1732 
unterzeichnen alle Einwohner als „des Schreibens ohnerfahren“ mit 
einfachem Handzeichen; 1829 konnte etwa die Hälfte ihren Namen 
schreiben.
                
 Nachdem die letzten Kinder aus Heckhalenfeld 1885 in 
Winterspelt eingeschult worden waren, gab es ab 1888 eine einklassige 
Schule im Ort, die bis nach dem zweiten Weltkrieg (1954) bestand.
                
 Geistliche und Ordensleute aus Heckhalenfeld
                
 An Geistlichen, die aus Heckhalenfeld hervorgingen, sind namentlich bekannt: 
     Nikolaus Theodori, geb.1691 in Heckhalenfeld (Haus Rickelmann);
                   Priesterweihe 1716 in Köln; 1719 bis 1773 (53 Jahre!) Pfarrer in Ulmen. Er liegt begraben im Marienkapellchen der Ulmener Pfarrkirche und war ein besonderer Förderer und Wohltäter der 1743 eingeführten Christenlehrbruderschaft.
                                    
     Leonhard Theodori, geb.1724 in Heckhalenfeld (Haus
 Rickelmann), war von 1760 bis 1792 Vikar und Lehrer in Meiserich, 
Pfarrei Ulmen (offensichtlich hatte ihm sein Onkel diese Stelle besorgt 
oder angeboten).
                
 Ordensangehörige aus Heckhalenfeld
                
     Getrud Leifgen, geb. 1861, Tochter von Michel L. und Marg. Rollof („Henkes“), Ordensschwester in Brüssel.
                   
     Elisabeth Leuschen, geb. 1902, Tochter von Franz 
L. und Kath. Kob. Ewige Profeß 1960 im Kloster der Benediktinerinnen in 
Peppingen (Lux.) - Schwester Maria Theresia vom Kinde Jesu.
                   
     Peter Kolb, geb. 1868, Sohn von Peter K. und Kath.
 Schmitz. Eingetreten als Ordensbruder 1894 bei den Barmh. Brüdern in 
Trier (Bruder Alfred), feierte 1944 sein goldenes Ordensjubiläum (+ 
1946).
                
 Aus der jüngeren Geschichte verdienen die Ereignisse der Ardennenoffensive eine besondere Erwähnung.
                
 Ardennenoffensive
                
 Am Abend des 13. September 1944 war auch 
Heckhalenfeld, wie alle Dörfer im Vorfeld des Westwalls, von den 
Amerikanern (28. US-Division) besetzt. Als sich abzeichnete, daß der 
Frontverlauf für längere Zeit stabil bleiben würde, begannen die 
Amerikaner mit Evakuierungsmaßnahmen. Am 22. September wurden die Leute 
von Heckhuscheid, einige Tage später auch die von Dackscheid und 
teilweise Großkampen nach Heckhalenfeld gebracht. Niemand durfte den Ort
 verlassen oder betreten; lediglich der Pastor hatte Erlaubnis, sonntags
 wie auch in der Woche dort Gottesdienst zu halten.
                
 Dies änderte sich Anfang Oktober: Die Division hatte 
in Heckhalenfeld gewechselt, in Winterspelt wußte man aber nichts davon.
 Am 3. Oktober waren alle in Heckhalenfeld befindlichen Personen auf 
Lastautos verladen und über Reuland nach Vielsalm gebracht worden. Dort 
mußten bis zu 20 Personen in einem Zimmer hausen, aber man war 
wenigstens fürs erste aus der Schußlinie. 
 Als Pastor Jung nichtsahnend nach Heckhalenfeld zur 
Messe kam, wurde er gleich am Ortseingang festgehalten und für den 
Vormittag in die Filialkirche  eingesperrt, die die Amerikaner zum 
Wachlokal umfunktioniert hatten.
                
 Am Nachmittag brachte man ihn nach St.Vith. Hier waren
 die belgischen Behörden zwar sehr entgegenkommend; aber es dauerte doch
 zehn Tage, bis der Pastor mit Hilfe zweier amerikanischer 
Feldgeistlicher wieder nach Winterspelt zurückkehren konnte. 
 Diese schwere Zeit ging erst am 31. Januar 1945 zu 
Ende, als die Amerikaner (diesmal das 358. Regiment der 90. US-Division)
 Heckhalenfeld zum zweiten Mal besetzten.
                
 Nachtrag
                
 Zum einhundertjährigen Filialkirche nfest sei dieser 
kurze Gang durch die weltliche und kirchliche Geschichte von 
Heckhalenfeld beschlossen mit Worten aus dem „Katholischen 
Erwachsenenkatechismus“ (1985): 
 „Niemand kann allein glauben und allein Christ sein; 
keiner kann sich das Evangelium selber sagen. Jeder ist darauf 
angewiesen, daß ihm der Glaube von anderen bezeugt wird, und daß er von 
anderen in seinem Glauben getragen und gestützt wird. Jeder ist 
hineingenommen in die große Kette der Glaubenden und in die Zeiten und 
Räume umgreifende Gemeinschaft der Glaubenden. So hat Gott von Anfang an
 die Menschen nicht als einzelne, versprengte, gläubige Seelen berufen, 
sondern ein Volk gesammelt, in dem und durch das jeder einzelne getragen
 wird und in dem er selbst die anderen trägt.“ 
                
Verfasst im Juli 1989 
 Franz Keikel, Pfr.i.R.