1. Topographische Angaben
                
     Lage: 2 km südwestlich von Winterspelt, linksseitig vom Winterspelter Bach.
                   Dorfform: Streusiedlung.
                   Höhenlage: Ortsmitte 430 m: umgebende Höhen bis über 540 m.
                   Verkehrsanbindung: K 106 (eInzige Zufahrtsstrasse) verbindet Ort mit dem heutigen Gemeinde- und Pfarrort Winterspelt.
 
      2. Ortsname 
 Gedeutet als “Ackerland am Berghang“.
               1273 Haldenvelt“: 1304 Haldinvelt: 1681 Halefelt. Die 
Schreibweise Heck-Halenfeld findet sich erstmals 1732. (Zusatz „Heck“ 
zur Unterscheidung von andern Ortschaften gleichen Namens. z. B. 
Halenfeld bei Bleialf). 
          
3. Einwohner 
1818 – 63                    
1843 – 80                    
1871 – 99                    
1905 – 85                    
1939 – 104                    
1950 – 96                    
1990 – 80 
          
     4. Geschichtliches 
 Im Jahre 1222 hatten die Grafen von Vianden das Gebiet
 bis Heckhalenfeld (Hof und Urpfarrei Daleiden) von der Abtei Prüm zu 
Lehen (in Erinnerung daran ging man noch 1420 in Prozession nach Prüm): 
später waren es die Herren von Ouren.
               Erstmals urkundlich erwähnt wird Heckhalenfeld 1273 
als “Haldenvelt“. Stockhäuser 1681: Göres. Henckes, Konen, Rüttlings 
(Rickelmanns). Spo, Staners, Wangen.
               Die Mühle am Winterspelter Bach wurde erst nach 1800 
eingerichtet. Bis 1800 gehörte der Ort zur Meierei Leidenborn in der 
luxemburgischen Herrschaft Dasburg, Quartier Vianden: zuletzt also zum 
Staatsgebiet der Osterreichischen Niederlande.
               Im 1816 gebildeten Landkreis Prüm wurde Heckhalenfeld 
zunächst in der Bürgermeisterei Leidenborn, aber später im Amt Bleialf 
verwaltet.
               1970 wurde die bis dahin selbständige Kleingemeinde der Gemeinde Winterspelt eingegliedert. 
          
5. Kirchliches 
 Um 1230 kam Heckhalenfeld zur neuerrichteten Pfarrei 
Grosskampen. Diese war wie Daleiden dem Trinitarier-Kloster in Vianden 
inkorporiert: die Pfarrer und Kapläne waren also Ordensgeistliche dieses
 Konvents. 
 1405 wird dem Dorf Heckhalenfeld eine Kapelle 
genehmigt. Ursprünglicher Kirchenpatron war der hl. Quirinus 
(Pfarrweistum von 1532); heute sind es St. Barbara und St. Nikolaus. An 
Patrozinien (“Patronentage“) wurden gefeiert: Barbara, Nikolaus, 
Andreas, Quirinus (am “Maytag“ mit großem Zulauf) und Klara. 
 1760 erbaute die Gemeinde ein kleines Vikariehäuschen 
für einen Frühmesser (bis 1816). 1803 wIrd das gesamte Kapellenvermögen 
als “Staatsdomäne“ konfisziert und in Luxemburg versteigert, wobei eine 
Abordnung des Dorfes mit verheimlichten Kapellengeldern alles 
zurückkaufte. 
 1886/87 erfolgte die Umpfarrung nach Winterspelt, da 
der Kirchweg dorthin um die Hälfte kürzer als nach Grosskampen war. 
Zugleich wird der Neubau der baufälligen Kapelle eingeleitet 
(Bauunternehmer Ehleringer/Winterspelt). Heute ist die Kapelle ein 
schmuckes, neugotisches Kirchlein mit Dachreiter aus unverputztem 
Schiefergestein, dessen l00-Jahrfeier man 1988 mit einem Imposanten 
„Kapellenfest“ beging. 
 Heckhalenfeld feiert Kirmes am Sonntag vor Pfingsten. 
          
6. Schulisches 
 Heckhalenfeld besass früher eine einklassige Schule, die im Rahmen der Schulreform aufgelöst wurde. 
          
 Franz Kelkel in
               Arbeitsgemeinschaft „Ortsgeschichte“, Ortslexikon des Altkreises Prüm, Geschichtsverein „Prümer Land“ E.V. 1992
        
nach Jahren hat die ehemalige Gemeinde Heckhalenfeld wieder den 1. Beigeordneten also den stellvertretenen Bürgermeister der Gemeinde Winterspelt"
       Respekt durch den Rohrstock
Der Dorfschullehrer auf dem Land
        
Lehrer sind unzureichend gebildet, arbeiten für einen Hungerlohn und unterrichten zu viele Kinder unterschiedlicher Altersgruppen auf engstem Raum: So sah die Realität vieler Lehrerinnen und Lehrer im 19. Jahrhundert auf dem Land aus.
          
Die Stellung des Lehrers war in vielen Dörfern nicht geachtet und der kümmerliche Lohn allein reichte zum Leben nicht aus. Der Gelehrte Erasmus von Rotterdam bezeichnet die „Schulstube“ 1509 bereits als „Tretmühle und Folterkammer“. Auch der frühere Direktor Joseph Görres sieht 1814 „de[n] Schweinehirt als weit geehrtere Person im Dorfe als de[n] Schullehrer“ an. Trotzdem gab es zahlreiche Ausnahmen, in denen die Lehrer eine anerkannte und integrierte Rolle im Dorf einnahmen. Die ländliche Bevölkerung verkannte noch lange den Wert von Bildung. Ihre Kinder erhielten lediglich die Freigabe im Winter zur Schule zu gehen, denn im Sommer mussten sie ihren Eltern z. B. in der Landwirtschaft helfen. Anders war die Stellung der Lehrer an Stadtschulen oder Gymnasien.
          
Entgegen dem öffentlichen Spott verschafften sich die Lehrer in Form von Strafen und Angst ihren Respekt. Oft auch durch das Ausüben von körperlicher Gewalt. Armut und Abhängigkeit ließen den Lehrer im 19. Jahrhundert Motiv vieler Karikaturen und Spottlieder werden wie das Lied vom „Armen Dorfschulmeisterlein“. Manche davon waren schmeichelnd und humorvoll, die meisten blieben jedoch spöttisch.
          
Durch ihre berufliche Isolation war ihnen der Kontakt mit anderen Lehrern ebenso wie der Besuch von Bildungsmöglichkeiten verwehrt. Es mangelte der Austausch mit anregenden, „geistweckenden“ Menschen und der Literatur. Diesen Problemen wirkten Lehrerendenverbände entgehen. Diese forderten einen Austausch mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen, die sich in sogenannten „Lesekränzchen“ trafen.
          
In unserem Schulhaus aus Löhndorf in der Baugruppe Westerwald kön innt ihr euch noch genauer zum Thema Schule informieren.